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Juni 2023 – Ab Juni wird gesperrt…

von | Jun 2, 2023 | Jagd-Blog

Ab Juni wird gesperrt …

 …vielen Dank für ihr Verständnis! So oder so ähnlich begleiten uns zahlreiche Schilder auf ebenso zahlreichen Autobahnbaustellen unseres Landes. In vielen unserer Reviere wird im Juni auch gesperrt – wenn auch gänzlich anders. Beginnt im Juni doch die Hauptschlupfperiode beim Fasan und Rebhuhn, die bei Letzterem erst in der zweiten Monatshälfte ihren Höhepunkt erreicht.

Jägersprachlich wird die Gesamtheit der führenden Alt- und Jungvögel beider Arten als Gesperre bezeichnet, wobei beim Rebhuhn der Begriff Kette zutreffender ist. Wie auch immer – irreführend bleibt der Terminus „Gesperre“ in jedem Fall. Warum? Weil die Küken beider Spezies eben nicht im Stile der nesthockenden Jungvögel anderer Arten sperren. Als klassische Nestflüchter nehmen sie von Anfang an selbstständig Nahrung auf und werden nicht gefüttert! Auch auf dem bäuerlichen Hühnerhof beobachten wir keine Henne, die einem ihrer Küken etwas vor den Schnabel hält …

Die Eiablage der beiden Bodenbrüter beginnt durchschnittlich Ende April / Anfang Mai. Der ebenso alte wie einprägsame Merkspruch „Erster Mai, erstes Ei“ erinnert uns daran. Beim Fasan umfassen die Gelege im Mittel 9 bis 12, beim Rebhuhn gar 12 bis 20 Eier. So zählt unser Feldhuhn zu den Vogelarten mit den größten Eizahlen weltweit. Nach einer Brutzeit von durchschnittlich 24 bis 25 Tagen schlüpfen die Küken, die sich in den ersten etwa anderthalb Lebenswochen ausschließlich von tierischem Eiweiß, vornehmlich Insekten und deren Larven ernähren.

Während beim Fasan allein die Hennen die Führung der Gesperre übernehmen, ist beim monogamen Rebhuhn auch der Hahn fester Bestandteil des Familienverbandes. Schon nach 10 bis 14 Tagen beginnen die Küken beider Arten mit den ersten Flugübungen. Beim Rebhuhn bleiben die Familien bis zur Dispersionsphase im nächsten Frühjahr zusammen, beim Fasan hingegen lösen sich die Gesperre bereits mit der Herbstmauser auf.

Schlechtwetterperioden, Beutegreifer und die intensive Landwirtschaft jedoch sorgen schon während der Brut- und Aufzuchtzeit dafür, dass leider nur ein Bruchteil der Jungvögel im nächsten Jahr selbst zur Brut schreitet. Wann und wo immer möglich, sollten wir also nicht müde werden, beiden Arten durch gezielte, lebensraumverbessernde Maßnahmen sowie eine intensive und effiziente Bejagung diverser Predatoren unter die Schwingen zu greifen. Letzteres, die nachhaltige Reduktion von Fuchs & Co., wird uns ohne den Einsatz der rechtlich verbliebenen Fallen nicht gelingen. Also ran … Das nächste Fangjagdseminar der Jagdschule W&O Dittmann läuft am 1. und 2. Juli 2023 in Garlstorf. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass uns auch Fasan und Rebhuhn als feste Bestandteile der heimischen Wildbahn erhalten bleiben – es lohnt sich. Munter bleiben! AD