Habt ihr in den zurückliegenden Tagen noch eine Bachstelze, einen Grauschnäpper oder Schwalben beobachtet? Nein? Genau – auf einmal waren sie weg. Unbemerkt, heimlich, still und leise… Der Herbst ist die Zeit des Vogelzugs.
Doch während uns die großen Keile der Kraniche und Gänse ihren Durch- bzw. Wegzug ebenso offensichtlich wie unüberhörbar signalisieren, bleibt der Ab-, Durch- und Zuzug anderer Arten weitgehend oder gänzlich unbemerkt. Was nicht nur für zahlreiche Sing- und Greifvögel gilt, sondern auch für jagdlich relevante Arten. Denn auch Enten und Tauben sind bei genauer Betrachtung Zugvögel. So bereichern bereits im Oktober die ersten Scharen der Stockente und weiterer Schwimm- und Tauchenten aus dem Norden und Nordosten Europas unsere Reviere und Jagdstrecken. Dieser Prozess setzt sich bis in den Dezember fort.
Gleiches gilt für die Ringeltaube. Ebenfalls schon im Oktober machen sich die Tauben aus Skandinavien, aus dem Baltikum und weiteren Teilen Ost- und Nordosteuropas auf ihren Weg in Richtung Südwesten. Die oftmals viele hundert oder gar mehr als 1000 Tauben umfassenden Flüge in unseren Revieren sind deshalb mitnichten „Ansammlungen“ heimischer Brutvögel sondern regelmäßig Durchzügler oder eben Wintergäste.
Dort, wo die Witterung es zulässt, überwintern dann die heimischen Standvögel unter den Enten und Tauben mit ihren Gästen aus dem Norden und Nordosten gemeinsam. Doch verstreichen auch etliche der hiesigen Brutvögel in mildere Gebiete nach Frankreich, teilweise bis nach Spanien oder Portugal.
Für unsere nordischen und osteuropäischen Gäste gilt jedoch: Ihre Brutgebiete sind zwar ihre eigentlichen Heimstätten, doch ist die Zeit, die die Vögel dort für die Brut und Aufzucht benötigen, regelmäßig kürzer als jene, die sie auf ihren Zügen oder in den Rast- und Wintergebieten verbringen. Das Team der Jagdschule W&O Dittmann wünscht euch für die kommenden Taubenjagdtage und „Entenstriche“ viel Waidmannsheil. Munter bleiben! AD