Im Märzen der Bauer …
…die Rösslein einspannt; er setzt seine Wiesen und Felder instand. Er pflüget den Boden, er egget und sät … So beginnt die erste Strophe eines bekannten Volksliedes. Auch wenn es für die Einsaat von Wildäckern für das Niederwild im März in aller Regel noch etwas zu früh ist, sollte zumindest die Planung derselben jetzt feste Konturen annehmen.
Gemeinsames Beobachten und Analysieren im Vorfeld sind die Grundlage für sinnvolle Planungen, ihre Umsetzung und die revierübergreifende Kooperation. Die Chance zur Gestaltung besteht fast überall, man muss es nur machen. Doch betreibt bitte keinen Aktionismus! Ihr verpulvert im Zweifel nur Zeit und Geld. Lebensraumverbesserung beginnt generell auf den Revierkarten sowie mit alles entscheidenden Fragen und Überlegungen:
- Was ist unser Ziel? Für welche Zielarten arbeiten wir?
- Ist ein ausreichend großer Restbesatz dieser Arten vorhanden?
- In welchen Zeitfenstern fehlt es ihnen an Äsung und/oder Deckung? Was sind die Minimumfaktoren?
- Wo bietet sich ein Verbundsystem an?
- Welche Flächen davon haben wir schon und welche Flächen können wir noch gewinnen (Pacht)?
- Können wir auf diesen Flächen unser Ziel überhaupt erreichen?
- Oder ist es vielleicht sogar besser, den Status quo weitgehend zu halten und ausschließlich auf eine intensive Beutegreiferreduktion zu setzen?
- Welches Saatgut eignet sich für die vor Ort befindlichen Böden? Wie kommen wir mit möglichst wenig, am besten ohne Düngung aus?
- Wie organisieren wir den notwendigen Maschineneinsatz (Landwirte vor Ort)?
Erst wenn diese Fragen nach gründlicher Überlegung beantwortet sind, beginnt die praktische Umsetzung. Zwar gilt, um den Grenzlinienindex zu erhöhen, nach wie vor und generell der Grundsatz, dass viele kleinere Maßnahmen besser sind als wenige große. Doch dürfen die Flächen eben nicht zu klein sein. Schafft bitte keine zu schmale, lineare Strukturen und keine kleinen Inseln! Solche Flächen werden zu Ökofallen und sind von der aktuellen Vielzahl der Beutegreifer allnächtlich ebenso einfach wie schnell zu kontrollieren.
Bei der Einsaat der Wildäcker gilt es zu bedenken, dass weniger oft mehr ist. Die handelsüblichen Mischungen sind in ihrer Zusammensetzung zwar gut und tauglich, doch in aller Regel „zu dick“. Die Vertreiber wollen damit Geld verdienen, was völlig legitim und nachvollziehbar ist. Doch ist die Aussaat in den angegebenen Mengen in vielen Fällen und im Sinne der Sache nicht zielführend. Im Normalfall reicht es, von etwa der Hälfte bis maximal zwei Dritteln der empfohlenen Saatgutmenge pro Flächeneinheit auszugehen. Der Wahlspruch „viel hilft viel“ ist wie so oft kontraproduktiv! Wenn die Pflanzen stehen, wie die berühmten Haare auf dem Hund, sind die Flächen für Fasan & Co kaum noch begehbar. Ebenso solltet ihr unbedingt mehr oder minder große Lücken für sonnige Huder- und Trockenplätze in den Flächen einplanen. Und meidet die bekannten Kältelöcher. Das Team der Jagdschule W&O Dittmann wünscht euch gutes Gelingen, es lohnt sich. Auf geht’s! AD